Osterbräuche im Pastoralraum
Montag, 31. März 2025
Eiertütschen
Schon die alten Ägypter und Germanen verehrten das Ei als Zeichen der Fruchtbarkeit. Es enthält alles, was für neues Leben notwendig ist.
Mit dem Christentum kam eine neue Bedeutung hinzu: So wie das Küken die harte Schale durchbricht, hat Jesus Christus die harte Schale des Todes überwunden und ist zu neuem Leben auferstanden. Deshalb wurde das Ei zum Symbol der Auferstehung.
In Egolzwil-Wauwil, Nebikon und Schötz ist es Brauch, nach den Ostergottesdiensten Eier zu «tütschen» und so das Ostergeheimnis spielerisch und fröhlich zu feiern.
Familiengottesdienst mit Eiersuchen
Die Idee, dass der Osterhase die Eier versteckt, stammt vermutlich aus dem 17. Jahrhundert in Deutschland. Der Hase als Frühlingssymbol wurde mit der Osterzeit verknüpft, und so wurde erzählt, dass er die Eier bringt und versteckt. Das ist eine Tradition, die sich bei uns sehr verbreitet hat. Vor allem die Kinder lieben diesen Brauch sehr.
In der Pfarrei Egolzwil-Wauwil wird dieses Jahr der Ostersonntag mit einem Familiengottesdienst und anschliessendem Eiersuchen gefeiert.
Osterwasser
In der Osternacht wird das Osterwasser gesegnet. Es ist ein Symbol für das neue Leben, das Jesus durch seine Auferstehung bringt, und erinnert uns daran, dass wir durch die Taufe auch zu ihm gehören.
Viele Menschen nehmen das geweihte Wasser mit nach Hause, um damit ihre Wohnungen oder Felder zu segnen, als Zeichen für Gottes Schutz und Segen.
In den Pfarreien Egolzwil-Wauwil und Schötz können die Gottesdienstteilnehmenden ein abgefülltes Fläschchen mit Osterwasser heimnehmen.
Heimosterkerzen
Feierlich wird alljährlich im Osternachtsgottesdienst die neue Osterkerze entzündet und in die dunkle Kirche getragen. Von da an brennt sie in unseren Gottesdiensten und erinnert mit ihrem Licht an die Überwindung der Dunkelheit und des Todes. Jedes Jahr ziert die Osterkerze ein neues Motiv, das von dieser österlichen Hoffnung erzählt.
Damit die Osterlichter auch zuhause entzündet werden können, verkaufen alle Pfarreien die Heimosterkerzen.
In den Pfarreien Altishofen-Ebersecken und Nebikon werden die Osterkerzen jedes Jahr von frewilligen Helfer*innen sorgfältig und in Handarbeit angefertigt.
Wach am Füür in Nebikon
Nach dem Gottesdienst am Abend vom Hohen Dommerstag wird vor der Kirche das Osterfeuer angezündet. Bis zur Osternachtfeier am Karsamstag wird am Feuer Tag und Nacht Wache gehalten. Im Drei-Stunden-Rhytmus wechseln sich Vereine, Familien oder Einzelpersonen ab.
Während dieser Zeit sind alle herzlich eingeladen, eine Weile ans Feuer zu sitzen.
Speisesegung
Am Anfang des Christentums war das liturgische Kultmahl mit dem gemeinsamen Sättigungsmahl der Gemeinde (Agape), mit dem familiären Mahl oder mit der Armenspeisung verbunden. Nach dem Gebet haben die Christ*innen auch miteinander gegessen und getrunken. In Rom war es ab dem elften Jahrhundert üblich, zu Ostern Fleisch, Milch, Honig, Käse, Brot und Butter zu segnen. Am päpstlichen Hof wurde ab dem zwölften Jahrhundert in Erinnerung an das letzte Abendmahl ein gesegnetes Osterlamm verzehrt. Aus dieser Tradition heraus segnete die Kirche die Speisen, ganz besonders an Ostern. Nach der Entbehrung bestimmter Speisen während der Österlichen Busszeit sollten diese vor dem ersten Genuss gesegnet werden. So bringen in vielen Gegenden Menschen: Schokolade, Wein, Ostereier, Brot, Zopf, Butter und Fleisch, Salz, Merrettich und Kräuter.
In Egolzwil-Wauwil und in Schötz werden in der Osternacht und am Ostersonntag Speisen gesegnet.